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I.N.S.E.L. Jugendhilfe
Die I.N.S.E.L. Jugendhilfe wurde 1995 in Kiel gegründet.
Seit 2018 befindet sich der Haupt-
sitz in Lütjenwestedt Schleswig-Holstein. Eine Niederlassung
für die Teileinrichtungen in
Nordrhein-Westfalen befindet sich in Dortmund mit Verwaltungs-
und gruppenübergreifen-
dem Dienst. Wir sind eine sozialpädagogische Einrichtung
in freier Trägerschaft und beglei-
ten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in unterschiedlichen
Formen.
Wir
betreuen psychisch und sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene, deren direktes Umfeld sich als entwicklungshemmend
erwiesen hat und nicht mehr tragfähig ist. Des Weiteren
begleiten wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die durch
andere Hilfemaßnahmen nicht mehr erreichbar waren, bzw.
sich diesen immer wieder entzogen haben.
Die Interventions- und Erziehungsplanung der I.N.S.E.L.
Jugendhilfe sind mit der Grundhaltung von Wertschätzung und Respekt
gekennzeichnet. Qualitätsmanagement, QM-Handbücher
und allgemein entwickelte Standards des Trägers sind verpflichtend.
Dieses gilt für sämtliche
Einrichtungen, die sich unter dem Dachverband der I.N.S.E.L.
Jugendhilfe GmbH & Co. KG
zusammenschließen.
Schwerpunkte der Hilfsangebote und Leistungsstruktur ist die systematische Kombination von Erziehung und Bildung in allen angebotenen Leistungsbereichen.
Die I.N.S.E.L. bietet neben den unterschiedlichen pädagogischen
Lebensgemeinschaften die
flexible Beschulung, Nachhilfe bis hin zur Schulbegleitung und
intensive sozialpädagogi-
schen Hilfen.
Unsere Arbeit konzentriert sich auf sechs zentrale Leistungsbereiche:
- Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften
in Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfalen ermöglichen jüngeren Kindern
und Jugendlichen, deren
Unterbringung im näheren Umfeld nicht mehr zu empfehlen
ist, ihr emotiona-
les Vertrauen und damit ihre Selbstsicherheit und sozial-kommunikative
Kom-
petenz entscheidend zu stärken. Gekoppelt mit schulischen
und beruflichen
Qualifizierungsmaß-nahmen ist so eine langfristig ausgerichtete
individuell
angepasste soziale (Re-)Integration zu realisieren.
- Sozialpädagogische Wohngemeinschaften
in Schleswig-Holstein und
NRW ermöglichen im Anschluss über eine Kontinuität
in den Methoden und
der Betreuung/ Beziehung, erleb-nisorientierter Freizeitgestaltung
und indivi-
duell angepasster Beschulungs-maßnahmen eine Entwicklung
der Kinder.
- Therapeutische Lebensgemeinschaften in Spanien
und Italien, die über den Einsatz verhaltenstherapeutischer
und lerntherapeutischer Methoden besonders sozial geschädigte
Kinder und Jugendliche darin unterstützen, neue Zeit-
und Sozialstrukturierungen zu entwickeln.
- Flexible Betreuungen begleiten die älteren Jugendlichen in ein autarkes, selbstbestimmtes Leben.
- ISE 1:1 Maßnahme im Inland als Krisenintervention und Clearing über sechs Monate mit der Möglichkeit der anschließenden stationären Aufnahme.
- Heiminterne Beschulung in Form von Schulersatzmaßnahmen
oder als
Maßnahme zur Reintegration in das Regelschulsystem mit
oder ohne Schul-
begleitung in Kooperation mit externen Schulleistungsträgern.
(als Sonderleis-
tung in Absprache)
Immer mehr zeigt sich, dass es bei vielen Jugendlichen nicht genügt, kurz- bis mittelfristige, eindimensionale Interventionen und Hilfemaßnahmen einzuschieben. Wirkliche Verhaltens- und Einstellungsveränderungen sind oft nur zu erreichen, wenn eine Gesamtperspektive mit dem Ziel einer selbstbestimmten, lebbaren Zukunft geboten wird. Dabei kommt es wesentlich darauf an, dass dieser Weg durch eine schulische und methodisch beziehungsorientierte Kontinuität geprägt ist, so dass der Jugendliche seine Entwicklungsschritte erfahren und kontrollieren kann.
Unser Angebot ist so konzipiert, dass alle Einzelmaßnahmen als Bausteine in einem definierten, dynamischen und kontrollierbaren Gesamtentwicklungsplan eingebettet sind, den wir so lange begleiten können, bis die Notwendigkeit einer Hilfe von außen nicht mehr notwendig ist.
Ziele
Die Ziele sind an anerkannten, theoretischen Erkenntnissen der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes/ Jugendlichen orientiert und bestimmen grundsätzlich die inhaltlich- konzeptionelle Ausrichtung und idealtypisch die praktische Umsetzung der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung:
- Autonomie/ Integrität
- Identitätsfindung im Spannungsfeld
von Herkunft und Zukunft im Bereich des per-
sönlichen und sozialen Umfeldes des Kindes/ Jugendlichen/
jungen Erwachsenen
im Prozess seiner Entwicklung
- Partizipation
- Integration/ Lebensweltorientierung
- Kooperation mit anderen Einrichtungsträgern
- bewusste Gestaltung
entwicklungsfördernder Umwelt-/
Umfeldbedingungen
- (Verhältnis Gemeinwesen und Jugendhilfeeinrichtung,
Wohngruppe/ Familie und
Gesamteinrichtung, Stil und Ton, Arbeits- und Lebensklima,
Kooperation)
- Entdeckung
und Entwicklung der eigenen Sexualität
- Auseinandersetzung
mit gesellschaftlichen Leistungserwartungen, z.B. in der
Schule,
- gesellschaftliche Normen und Werte bezüglich der
Rechte und des Eigentums
anderer altersentsprechende Selbständigkeit bezüglich
lebenspraktischer Fähig-
keiten (Körperhygiene, Taschengeldeinteilung, Einteilung
des Tagesablaufes)
- Übernahme von Eigenverantwortung bei der Ausgestaltung
des Lebensraumes
und des Freizeitbereiches; Hobbys und Interessen werden weiterentwickelt,
Indi-
vidualität dadurch gestärkt.
Zielgruppe nach §34 und im Weiteren § 35a Regelung
Die Angebote nach §§ 27, 34 ff. - 41 SGB VIII richten
sich an Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene, je nach Teileinrichtung, zwischen ein und 18 Jahren,
- die einen Schutzraum vor Herkunftsfamilie und Umfeld benötigen.
- deren bisherige Sozialisation von vermehrt starken, kombinierten
Störungen des Emotions- und Sozialverhaltens betroffen
sind.
- deren Problematiken in größeren Regelgruppen nicht
zu minimieren/ beheben sind.
- die vermehrt aus Elternhaus/ Einrichtung abgängig sind.
- die aufgrund von starken Defiziten im Bereich emotionaler
und sozialer Entwicklung sowie geringer Frustrationstoleranz
noch nicht in der Lage sind, den Leistungsanforderungen von
Ausbildung und Beruf zu genügen.
- die sich delinquent verhalten.
- die Schule verweigern.
- deren Entwicklung aus Kombinationen der erstgenannten Punkte
sich derart auswirkt, dass sie zwingend aus ihrem Lebens- und
Wohnumfeld genommen werden müssen und gerade den räumlichen
Abstand innerhalb oder außerhalb Deutschlands benötigen,
um sich neu zu orientieren und zu entwickeln.
Eine Besonderheit stellt die Betreuung nach § 35a
SGB VIII dar.
Vor jeder Aufnahme steht ein umfassendes Informationsgespräch
mit den zuständigen Entscheidungsträgern vor Ort.
- Grundsätzlich können Kinder und Jugendliche nach § 35a
aufgenommen werden. Die
Möglichkeiten zusätzliche Hilfen zu installieren
werden im Vorwege durch die auf-
nehmende Teileinrichtung geprüft.
- Sollte eine Feststellung
durch Begutachtung während
der laufenden Maßnahme in
der Einrichtung erfolgen können die Kinder und Jugendlichen
dort weiter betreut wer-
den. Die Installation der bestmöglichen Hilfen muss dann
zügig geprüft werden.
- Hilfen nach § 35a werden
durch externe Kooperationspartner abgedeckt und sind
Sonderleitungen und nicht im Tagessatz enthalten.
Inhaltliche Leistungen
Die Angebote versteht I.N.S.E.L. Jugendhilfe immer im Rahmen
tragfähiger persönlicher Beziehungen zu erfahrenen
Erziehern, Sozialpädagogen, Psychologen sowie zu den anderen
Gruppenmitgliedern.
Junge Menschen verfügen prinzipiell über die Fähigkeiten,
die für sie wesentlichen Ziele zu erreichen (Ressourcenorientierung),
auch dann, wenn sie die Welt nur noch als von ihnen bedingt beeinflussbar
und zunehmend ,,irreal" erleben und ihr Alltag von den Erlebnissen,
von Angst, Versagen oder Langeweile geprägt ist.
Voraussetzung für Veränderungen sind positive Erfahrungen.
Deshalb setzt unsere Arbeit insbesondere auf Maßnahmen,
die auf organisierten Aktivitäten und Beziehungsarbeit fußen
und diese Prozesse unterstützen. Solche Situationen werden
gezielt und kontrolliert herbeigeführt. Eigenes Können
und Anforderungen müssen sich die Waage halten, dann erkennen
junge Menschen unmittelbar die Wirksamkeit ihres Handelns. Persönliche
Erfahrungen bekommen für sie eine neue Gewichtung. Die I.N.S.E.L.
Jugendhilfe setzt mit ihren Angeboten auf autotelische Erlebnisse,
welche über die bisherigen Grenzen hinaus unterschiedliche
Wirklichkeitsbereiche erlauben.
Die bisherigen Bindungsbeziehungen der Kinder/ Jugendlichen
werden respektiert. Sie erhalten Angebote neue Beziehungen einzugehen,
Bindungen zu entwickeln. Die ,,Be-arbeitung" ihrer Geschichte
auf der Grundlage tragfähiger Beziehungen wird begonnen
und kontinuierlich weitergeführt.
Kontinuität und Verlässlichkeit in den beziehungsorientierten
Betreuungsformen bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit
zur Identifikation und fördern somit ihre soziale Integration.
Die I.N.S.E.L. Jugendhilfe setzt durch die vorherigen, schwierigen
Betreuungsverhältnisse vor allem auf ortsferne Unterbringung,
um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen wirklichen
Neustart zu ermöglichen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass
eine ortsferne Unterbringung eine einfache aber elementare Veränderung
bewirkt:
- Entlastung der nicht förderlichen Kreisläufe (Clique, Elternhaus etc.)
- Verminderung von ausweichendem Kompensationsverhalten
- Möglichkeiten zur Milieu- und Rollenveränderung
- Schutz vor Bedrohung (z.B. sexueller Missbrauch, Gewalt innerhalb der Familie etc.)
Die Einrichtung ist ein pädagogisch gestalteter und professionell strukturierter Lebensort für Kinder und Jugendliche, der allgemein günstige Lebens- und Entwicklungsbedingungen schafft und der ihnen hilft, die Folgen ihrer individuellen und/ oder sozialen Problemlagen zu bewältigen und zu verarbeiten.
Die Einrichtung bietet Kindern und Jugendlichen in der Jugendhilfe
einen verlässlichen, tragenden Lebensort, kurz:
ein Zuhause für kürzere oder längere Zeit. |
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